Deutsch im kolonialen Kontext (1885-1914)

Von ca. 1885 bis 1914 standen Gebiete in Afrika und dem pazifischen Raum unter deutscher Kolonialherrschaft. Der Vortrag gibt einen Überblick über die deutsche koloniale Sprachenpolitik und die Verbreitung und Rolle der deutschen Sprache im pazifischen Raum, u.a. in Schule und Verwaltung. Aus linguistischer Perspektive werden unterschiedliche Auswirkungen des daraus resultierenden Sprachkontakts dargestellt, wie z.B. lexikalische Sprachkontaktphänomene (Lehnwörter) und die Entstehung einer deutschbasierten Pidgin- und Kreolsprache.

zur Person: Dr. Doris Stolberg, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Deutsche Sprache (Mannheim), Leitung des Projekts "Lexikalischer Wandel unter deutsch-kolonialer Herrschaft"; Studium an den Universitäten Göttingen, Pennsylvania State University (USA) und München; Promotion an der Universität Mannheim. Forschungsinteressen: Sprachkontakt, Mehrsprachigkeit, Koloniallinguistik, Heritage Languages, (früher) Zweitspracherwerb.